Kennst du das Land, wo die Projekten bluehen?
Der Beitrag sieht voraus die aktuellen Gebrauchsweisen des “Projekt”-Konzepten zu beobachten und sie als einen Bestandteil der Mitteleuropa-Diskussion zu praesentieren. In einer historischen Perspektive zeichnet sich die Mitteleuropaidee (vom Friedrich Naumanns Einschliessen dieser Idee in der Diskussion ueber die Ziele des Ersten Weltkrieges bis zum konzentrischen geopolitischen Ausdehnen Ostmitteleurops nach 1989) mit einem
besonderen dynamischen Flexibilitaet und Unbestaendlichkeit aus. In diesem Sinne behandelt mein Beitrag den “Mitteleuropa”-Raum als ein Ort des Projekts: vom Habsburgischen Mythos (Claudio Magris) bis zum.Sprechen ueber Balkanischen Identitaeten. Vom Blickwinkel eines “projektierenden” Westmenschen aus ist der Mitteleuropaeer (oder Osteuropaeer) nur insofern wertvoll, soweit er imstande ist sich selbst zu beobachten und zu beschreiben (also im Status eines merkwuerdigen selbstreflektierenden Objekts). Fuer die Dynamik des Mitteleuropaeischen Projekts ist von Bedeutung vor allem die Frage wie beschreibt der Mitteleuropaeer die Mitte (das Milieu), die er bewohnt. Die “Balkanischen Identitaeten” sind der gegenwaertigen Stand dieses Projekts. Neben der historischen Perspektive werden hier auch konkrete Beispiele fuer das Gebrauch (und manchmal fuer das Missbrauch) des Projekt-Begriffes im Praxis der bulgarischen Presse.